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Wettkampfbericht von der Triathlon Weltmeisterschaft vom 13.-16.07.2023 in Hamburg


Erlebnisse und Eindrücke einer Sportreise von Arnold Schnalke


Viel Spaß beim lesen 😉

Teilnehmer: Arnold Schnalke

Altersklasse: männlich M80 (80-84 Jahre)

Wettbewerb: Triathlon Weltmeisterschaft Sprintdistanz 750 m Schwimmen - 20 km Radfahren - 5 km Laufen

Ort: Hamburg, Binnenalster, Rathaus und Stadtteil St. Pauli

Starter in meiner Altersklasse: 16 Sportler aus 6 Nationen

Vorbereitung:

Im Frühjahr 2023 wird meine Nominierungsanfrage positiv beschieden. Es ist für einen mittelmäßigen Sportler wie mich leicht, einen Startplatz in der Nationalmannschaft zu bekommen, da die Nachfrage nicht so hoch ist, wie die Anzahl der freien Plätze.

Mit der Teilnahme an den Triathlon Veranstaltungen in Günzburg, Lauingen und Erbach, sowie einigen Volksläufen, bereite mich mich vor.

Mittwoch,12.07.2023 - Anreisetag

Nach einer Gewitternacht, Abfahrt früh 06.00 Uhr mit PKW. Ankunft um 15.00 Uhr, ohne dass es einmal unterwegs geregnet hätte. Der Rest des Tages wird zur Besichtigung der Wettkampfstätten verwendet.

Donnerstag 13.07 2023 - Eröffnungstag

Abholen der Startunterlagen auf dem Gänsemarkt. Dann Briefing der Sportler in der Handelskammer. anschließend wird ein Teamfoto gemacht.

Die Nationenflaggenparade stellt sich vor dem Rathaus auf - 36 Nationen. Trommlergruppe vorneweg, Marsch zum Jungfernstieg,

Deutschland als Gastgeber ist letzte Nation. Eröffnungsreden. Anschließend spielt die Band "Albers Ahoi" stimmungsvolle Shanty Melodien, in Plattdeutsch gesungen und auch getanzt. Dann ist Pasta Party.

Das Geschenk der Deutschen Triathlon Union (DTU) ist ein Gesellschaftsspiel rund um die 3 Disziplinen.

Im Hotel hole ich mein Rad ins Zimmer, pumpe 8 bar in die Reifen und bringe die Startnummer an. Ebenso 2 Stück auf den Helm und eine auf die grüne Badekappe. Die Startnummern auf beiden Oberarmen sind Tattoos, welche feucht aufgebracht werden, dann aber wasserfest sind.

Die linke Wade bekommt die Altersklasse: M 80. So kann jeder nachfolgende Athlet beim Laufen sehen, ob der vor ihm Liegende zur gleichen Altersklasse gehört. Weitere notwendige Dinge kommen in den Rucksack(Trinkflasche, Startnummernband, Vaseline, Schuhlöffel, Rad- und Laufschuhe, Helm, Banane, u.s.w.)

Ich versuche zu schlafen, aber die Nacht wird unruhig. Zu viele Dinge gehen durch meinen Kopf.

Freitag, 14.07.2023 - Wettkampftag

07.00 Uhr Frühstück. 08.00Uhr mit Rucksack und Rad 30 Minuten Fußmarsch vom Hotel zur Wechselzone. Eine ca. 300 m lange Straße wurde dazu verwendet, wohl weit mehr als 1000 Räder und Laufschuhe aufzunehmen. Alles wird so abgelegt, dass jeder Athlet die gleich lange Laufstrecke mit und ohne Rad hat.

Ab 12.00 Uhr gehen die Startwellen los. Meine Altersklasse ist um 12.25 Uhr dran. Vorher Aufwärmtraining mit einer jungen Vorturnerin.

Das sieht bei uns Alten lustig aus.

Schwimmen:

Wir klettern in das Wasser. Es hat 22 Grad Celsius. Es erfolgt ein Wasserstart, ähnlich wie bei einer Segelregatta. Zwischen 2 Bojen wird sich die Startlinie gedacht. Das Signalhorn ertönt. Das Wasser brodelt auf. Ich mache die ersten Schwimmzüge als Brustschwimmer, um ja kein Wasser zu schlucken. Die meisten Schwimmer haben lange Neoprenanzüge an. Ich trage aber nur eine knielange Hose, da ich die Enge auf der Brust nicht gebrauchen kann. Diem Strecke führt ca. 300 m Richtung Außenalster, dann werde 3 Bojen gerundet und zurück geht es unter der Straße durch in einen Tunnel, der dann in das Becken seitlich vor dem Rathaus mündet. Dort wird ausgestiegen und dann wird er lange Lauf zum Rad gejoggt. ich bin mit meinem Schwimmen zufrieden. Doch es ist ein Unterschied 750 m am Stück zu ziehen, als im Schwimmbad nach 50 m zur Umkehr eine kleine Pause zu haben.

Radfahren:

Raus aus den Schwimmsachen. Diese müssen in eine Box deponiert werden, sonst ist eine Disqualifikation unausweichlich.

Helm auf. Dieser muss geschlossen sein. Startnummer nach hinten um die Hüfte. Rad schieben bis zur Aufsteigslinie am Beginn der Straße.

Und los geht's, durch einen langen Tunnel, runter zur Speicherstadt, vorbei an der Elbphilharmonie, hoch zum Millerntor in St.Pauli, über die Reeperbahn runter zu den Landungsbrücken und wieder zurück zur Wechselzone. Die Runde ist 2x zu fahren. Bei meiner 2.ten Runde kassieren mich bereits die ersten jungen Frauen, welche nach mir gestartet sind. Sie fahren bestimmt 10 km/h schneller als ich. Aber ich dürfte mich sowieso nicht in den Windschatten begeben, wenn ich auch könnte, da Windschatten Männer und Frauen nur unter sich fahren dürfen.

So bleibe ich Einzelkämpfer auf der Radstrecke. Diese bleibt zum Glück die ganze Zeit trocken.

Laufen:

Zurück in der Wechselzone. Rad abgestellt. Helm abgelegt. Startnummer nach vorn. Laufschuhe an. Noch ein kurzer Aufenthalt im nahen Dixie-WC. Und losgelegt. Es gelingt mir die ganze Strecke ohne Gehpausen durchzulaufen. Allerdings in sehr mäßigem Tempo.

Ich kann einen US-Boy überholen, muss mich aber von anderen einholen lassen. Viele Frauen die mich überholen, muntern mich auf oder geben mir einen kleinen Klaps auf den Rücken. Ich bleibe motiviert. Langsam aber sicher kommt das Ziel näher. Dieses ist direkt vor dem Hamburger Rathaus. Ich gebe alles und lasse mich nach dem Zieleinlauf in die Arme des Eventmaskottchens fallen. Mein Ergebnis wird mir gesagt. Ich bin 10.ter meiner Altersklasse geworden und kann es kaum glauben. Doch es stimmt ich bin überglücklich.


In der Erholungs-/ Verpflegungszone spreche ich mit einer jungen mexikanischen Athletin. Wir haben unsere Medaillen um den Hals und gratulieren uns gegenseitig. Es sprudelt nur so aus ihr heraus. Das sind die Begegnungen, die es emotional in sich haben und auch das Lob von Sportlern aus Ländern wie Brasilien, Neuseeland oder Kanada für Deutschland im Allgemeinen höre ich gern und freue mich das Deutschland doch als sehr guter Gastgeber empfunden wird.

Auschecken:

Der Wettkampf ist vorbei. Alles wird wieder aus der Wechselzone geholt. Jetzt gibt es Pflaumenkuchen und Cappuccino in den Arkaden. Dann Rückmarsch zum Hotel. Ausgiebiges Duschen ist angesagt. Die Nummerntattoos kann man schlecht abschruppen da wasserfest, doch Nagellackentferner hilft ausgezeichnet. Ich esse noch ein halbes Croissant und trinke eine Tasse Tee. Mit Mühe verfolge ich noch die 20 Uhr Tagesschau. Dann kippe ich im Bett um und schlafe 7 Stunden wie ein Toter. Das angedachte Abendessen zum Abschied fällt aus. Der lange Tag hat mir doch alles abverlangt.

Samstag, 14.07.2023 - Rückreisetag

7.00 Uhr Frühstück. Ich bin ausgeschlafen. Auto einräumen. Hotel auschecken. Abfahrt 8.00 Uhr. Ankunft zu Hause ca. 15.30 Uhr.

Nach einer Fahrt durch einen sehr heißen Tag, aber wieder ohne Regen und größere Staus.

Fazit:

Eine Reise mit wunderbaren Erlebnissen in einer Weltstadt, die Triathlon-Sportler von der Elite bis zum Breitensportler zu Gast hatte.

Diese Sportart ist bestens geeignet, spätestens nach dem Berufsleben, wenn etwas mehr Zeit zur Verfügung steht, als Ausdauersportart zu betreiben. Ich habe es jedenfalls noch nie bereut, diesen Schritt gegangen zu sein.


Meine Gesamtzeit: 2 Stunden 13 Minuten 21 Sekunden


Schwimmen: 25:45 Minuten

1.Wechsel: 7:57 Minuten

Radfahren: 44:42 Minuten

2.Wechsel: 7:04 Minuten

Laufen: 47:56 Minuten

Der Weltmeister in meiner Altersklasse Robert Plant aus USA benötigte für diese Distanzen von 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen eine Zeit von: 1 Stunde 33 Minuten und 21 Sekunden. Er war also ca. 4o Minuten schneller als ich. Da sieht man was echte Weltklasse ist.

Zum Foto der Nationalmannschaft: Sucheingabe "Deutsche Triathlon Union"

Zu den Ergebnissen aller Wettbewerbe:





Es grüßt Euch Euer Arnold 👋




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